Heike Kaster-Meurer bezog Stellung zu frauenpolitischen Themen Trotz Schnee, Eis und Busausfall versammelten sich am 9. Dezember die Frauen in der SPD um mit Dr. Heike Kaster-Meurer, OB-Kandidatin der SPD, frauenpolitische Perspektiven zu beraten und um ein neues Vorstandsteam für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen zu wählen.
Dr. Kaster-Meurer bekannte zu etlichen frauenpolitischen Themen Farbe. Im Falle ihrer Wahl werde sie dafür sorgen, dass es eine hauptamtliche Zukunft für die kommunale Gleichstellungsarbeit gebe. Dies sei rein ehrenamtlich nicht zu machen, kritisierte sie die Entscheidung der Jamaika-Koalition. Sie werde einen entsprechenden Antrag in die Haushaltsberatungen für 2011 einbringen.
Gleichberechtigung der Geschlechter sei weiterhin eine Kampfaufgabe. Zwar seien insbesondere mit der Verbesserung und Ausweitung öffentlicher Kinderbetreuung und Ausbau der Ganztagsschulen wichtige Verbesserungen erreicht worden, im Bezug auf familienfreundliche Arbeitszeiten, Lohngleichheit und Schutz vor Lohndumping gebe es aber noch viel zu tun. Dies sei zwar nicht allein auf kommunaler Ebene zu lösen, allerdings seien einige Studien zum Ergebnis gekommen, dass Städte in den ostdeutschen Bundesländern auf der Punkteskala Gleichstellung weit vor den meisten westdeutschen Städten rangieren.
Als weitere konkrete Vorhaben nannte sie die Prüfung der Berücksichtigung sozialer und gleichstellungspolitischer Kriterien bei der Vergabe städtischer Aufträge, die Notwendigkeit der engagierten Fortführung einer integrierten Stadtplanung, die BürgerInnen beteiligt, die aktuell im Pariser Viertel und im Tilgesbrunnen gefährdet sei, und die Würdigung ehrenamtlichen Engagements.
Nach einem Jahrzehnt tatkräftigen Engagements für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen wurden Gabi Beutel und Monika Mildenberger verabschiedet. Zu den Highlights ihrer Arbeit zählten insbesondere die starke Vertretung der Frauen auf den SPD-Ratslisten, Unterstützungsaktionen für Cafe bunt und Frauenhaus, sowie zahlreiche Diskussionsrunden mit interessanten Politikerinnen, nicht zuletzt auch mit Malu Dreyer, der rheinland-pfälzischen Sozialministerin. Neu gewählt wurden Lisa Lutzebäck und Annette Glöckner. Beide stellten ihre spannenden Lebensläufe und aus Erfahrung geborenen Motive für ihre Kandidatur in der Versammlung vor.
Lisa Lutzebäck, 57 Jahre alt, drei erwachsene Söhne, lernte ursprünglich Arzthelferin, studierte über den 2. Bildungsweg und als junge Mutter Jura, war lange Jahre als Juristin beim Aufbau von Stadtteilprojekten, bei der Bremer Staatsanwaltschaft und im dortigen Justizministerium zuletzt als Abteilungsleiterin Strafvollzug tätig. 2007 wechselte sie in das Justizministerium in Mainz und lebt mit ihrem Lebensgefährten seit Herbst 2009 in Bad Kreuznach.
Annette Glöckner, 54 Jahre alt, Single, Wirtschaftsingenieurin beim Landesbetrieb Liegenschaften und Bauverwaltung, eingesetzt in der Planung öffentlicher Gebäude, engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich in der katholischen Frauengemeinschaft Sankt Wolfgang, im Kirchenladen in der Wilhelmstraße und im Regio-Markt. Sie war mehr als 2 Jahrzehnte im Gemeinderat Hargesheim aktiv bevor sie vor einigen Jahren nach Bad Kreuznach zog. Beiden liegt es besonders am Herzen, Frauen zu ermutigen, sich politisch zu engagieren, für gleiche Chancen im Beruf einzutreten und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter zu verbessern.