Michael Simon - Vorsitzender der AfA Wenn Frau Klöckner sage, Bildung dürfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, dann sei diese Aussage zwar richtig, angesichts der tatsächlichen Bildungspolitik ihrer Partei aber ein Widerspruch an sich.
Darauf weisen die Jungsozialisten (Jusos) und die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Kreis hin.
Wer in den CDU-geführten Bundesländern Studiengebühren einführe, der trete den bildungspolitischen Anspruch der Chancengleichheit mit Füßen, so Juso-Kreisvorsitzender Patrik Vetter für die Nachwuchsorganisation der Sozialdemokraten und Michael Simon für die AfA in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden SPD-Arbeitsgemeinschaften.
Die Parlamentarische Staatssekretärin und CDU-Bundestagsabgeordnete Klöckner möge sich, bevor sie einen solchen Satz, wie in der Wochenendausgabe des Oeffentlichen Anzeigers, äußere, erst mal bei ihren Länderkollegen der Union kundig machen. Dann würde die Christdemokratin schnell merken, wer hier durch die Einführung von Studiengebühren bis zu 500 Euro pro Semester soziale Hürden und Blockaden beim Zugang zur Bildung aufbaue, nämlich die Union.
Da Frau Klöckner ja auch Spitzenkandidatin der CDU bei der Landtagswahl im kommenden Jahr sein wird, wird sie von den Jusos und den SPD-Arbeitnehmern aufgefordert, sich in der Frage von Studiengebühren selbst endlich klar zu positionieren. Soll Bildung künftig in Rheinland-Pfalz auch vom Geldbeutel der Eltern abhängen? Würde eine CDU-Landesregierung, die die Jusos und die AfA für eine Katastrophe nicht nur in der Bildungspolitik hielten, Gebühren für das Studium einführen? Auf diese Fragen hätten die Genossen gerne eine Antwort.
Fast jedes zweite Kind aus einer Arbeiterfamilie, das von seinem Abschluss her eine Berechtigung zum Studium hätte und das auf dem Weg zum Abitur schon mehr Hürden überwinden müsse als andere, scheue den Weg an die Hochschule. Unsere Gesellschaft dürfe aber auf die Ideen und die Kreativität dieser jungen Menschen nicht verzichten. Auch wenn es konservative Politiker noch nicht begriffen hätten, Bildungspolitik sei eben auch Gesellschaftspolitik, heißt es in der Pressemitteilung der AfA und der Jungsozialisten.